Newsletter

JUNI 2022

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Liebe Kolleg*innen,

»Es geht um Lyrik, habt keine Angst.« – In dieser Newsletter-Ausgabe berichten Andrea Schmidt, Jo Frank und Tillmann Severin Spannendes aus dem Verlagshaus Berlin. Außerdem laden wir Sie herzlich ein, in den Herbstvorschauen der von uns betreuten Verlage zu stöbern.

Viel Freude dabei & herzliche Grüße
Kirchner Kommunikation
AUSGEZEICHNET UND AUSGESCHRIEBEN

»Eine Nebensache« (Berenberg Verlag) von Adania Shibli ist unter den Nominierten für den Internationalen Literaturpreis.

Leonora Leitls »Kaiserschmarrn« (kunstanstifter) wurde von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zum »Buch des Monats« Juni gewählt.

Die lyrix-Jahresgewinner*innen stehen fest: 16 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland gehen als Jahresgewinner*innen aus dem lyrix - Bundeswettbewerb für junge Lyrik hervor. Die Preisverleihung findet am 17. Juni in der Akademie der Künste Berlin statt.
Ausgezeichnet
DAS SIND …

Tillmann Severin, Andrea Schmidt und Jo Frank vom Verlagshaus Berlin:

»Es geht um Lyrik, habt keine Angst.« heißt es in der Vorschau für 2022. – Wie nehmen Sie den Leser*innen die Angst?

Seit siebzehn Jahren verlegen wir poetische Texte. Unsere Motivation, einen Verlag zu gründen, war damals, der kleinsten Gattung neue Räume zu ermöglichen. Wir wollten Poesie aus dem Elfenbeinturm befreien und ihr den Nimbus des Elitären nehmen. Wir wollen Gedichte vom Staub des Schulbuch-auswendig-lernen-müssens befreien. Wir wollten unsere Leidenschaft für Lyrik sichtbar machen und zeigen, dass Gedichte Freude bereiten können. Sie können berühren, nachdenklich machen und Positionen zu wichtigen Themen der Gegenwart beziehen. Sie können Diskurse anregen und in komprimiertester Form die vielfältigsten Interpretationen ermöglichen. Wir wollten gegenwärtigen Lyriker*innen eine Stimme geben.
Eine Strategie, um Stimmen hör- und lesbar zu machen, war von Anfang an der Fokus auf das Buch als hochwertig gestaltetes Gesamtkunstwerk: Ein sehr genaues Lektorat geht Hand in Hand mit Illustration und typografischer Gestaltung. Jedes einzelne Manuskript, für das wir uns entscheiden, ist uns wichtig, auch wenn es manchmal bedeutet, gegen ökonomisches Kalkül zu entscheiden. Diese Liebe zum Buch spüren unsere Leser*innen.
Unverwechselbare visuelle Gestaltung ist uns nicht nur bei unseren Büchern wichtig. Das Corporate Design vom Verlagshaus Berlin ist mittlerweile als Marke erkennbar. Wir bemerken, dass Elemente unserer Gestaltung von anderen Verlagen immer mal wieder gern als Inspirationsgrundlage aufgegriffen werden :) Mit unserem Slogan »poetisiert euch« wollten wir von Anfang an Identifizierungspotentiale mit Lyrik wecken. Mittlerweile findet sich der Slogan auf Aufklebern, Postern, T-Shirts & Bags und wird im Internet fleißig als Hashtag gestreut. Lyrik ist in der Popkultur angekommen und damit für ein breites Publikum nahbarer geworden, das zunächst gar nicht viel mit Poesie anfangen konnte.

Lyrik und Illustrationen gehen im Verlagshaus Hand in Hand. Wie ist diese Verbindung zwischen Text und Bild entstanden? Zufall oder Absicht?

Das war ganz sicher Absicht. 2005 haben wir das Verlagshaus Berlin ursprünglich mit der Idee gegründet, eine Zeitschrift für Gedichte und Illustration herauszubringen. An Bücher haben wir damals noch gar nicht gedacht. Uns interessierte die Verbindung zwischen Text & Bild, zwischen Lyrik & Illustration. Es entstanden dann drei, vier Ausgaben der »Belletristik. Zeitschrift für Literatur und Illustration«, bis wir schließlich auch begannen, Bücher zu verlegen. Und auch hier arbeiten Autor*innen und Illustrator*innen in engem Austausch an Büchern, die beides sind: Gedichtbände & visuelle Reise.
Es entstanden dabei jedes Mal von Neuem aufregende Symbiosen, wenn Autor*in und Illustrator*in jeweils mit ihren Künsten auf die Kunst der*des anderen reagierte. In der illustrativen Arbeit legen wir Wert auf eigenständige grafische Interpretationen, die bewusst keine bildliche Ausformulierung (und damit Doppelung des Inhaltes) eines Textes sind. Die Künstler*innen zeichnen, collagieren und animieren und schaffen dabei spannende neue Zugänge zum lyrischen Werk. Und umgekehrt.

Was erwartet uns 2022 im Verlagshaus Berlin?

Für dieses Jahr haben wir wieder ein sehr starkes Programm geplant: Gerade ist Anna Hetzers dritter Lyrikband »Pandoras Playbox« bei uns erschienen. Darin knöpft sie sich kanonische Mythen vor und betrachtet sie aus einer lesbischen Perspektive. Patriarchale Erzählhaltungen werden nicht nur aufgedeckt, sondern mit Wut und Humor souverän auseinander genommen. Carl-Christian Elze sucht in seinem neuen Lyrik-Band »panik/paradies« die großen Schauplätze menschlicher Erfahrung auf und beschreibt Existenz im Kampf zwischen Angst & Zuversicht, zwischen Panik & Produktion, zwischen Glauben & (Ver)Zweifeln.
In seinem Lyrik-Debüt »museum der aussterbenden mittelschicht« spürt Tillmann Severin einer Sprache nach, in der sich Gewalt und Sehnsüchte des bundesrepublikanischen Nachkriegsdeutschland sedimentieren und eine widersprüchliche Realität zwischen deutschem Kolonialismus, Klimakatastrophe, Bildungsaufstieg der Eltern und eigener Prekarisierung zeigen. Als Chapbook erscheint das Lyrik-Debüt »RE: re: AW: Liebe« von Kevin Junk. Zwischen Chatnachrichten auf Grindr, Therapiegesprächen und Augenblicken auf chemischen Substanzen findet er den Nachhall schwuler Liebe und fragt in seinen Texten, wie eine Sprache für Liebe gefunden werden kann, wenn alles gesagt ist?
Außerdem erweitern wir unser zukünftiges universales Lyrik-Lexikon, die Edition Poeticon, um zwei weitere Essays: Alexander Graeff zeichnet in »QUEER« seinen Weg zu einer poetischen und politischen Stimme nach. Graeff erschreibt sich queer als eine Möglichkeit in poetischer Sprache zu existieren und zugleich eine Sexualität zu finden, die Begehren nicht in Geschlechtern, Kategorien oder Prozenten benennt. Mit »FLÜSTERN« fragt Sandra Gugić nach diesem tonlosen Sprechen, das auch als Metapher gelesen werden kann: Was sagen wir, wenn die Stimme versagt? Wie schreiben wir, wenn wir eine neue Stimme suchen müssen? Gugićs Essay ist ein Aufruf zum Hinhören, zum Zuhören.
Freut euch auf sprachgewaltige Gedichte und feine detailreiche Zeichnungen zu wichtigen Themen der Gegenwart. Es sind Bücher, die uns durch Tag & Nacht begleiten können und immer neue Bilder & Sprachen (er)finden. Poetisiert Euch!

Foto: © Stephan Pramme
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Wir laden Sie herzlich ein, in den Herbstvorschauen der Verlage, für deren Medienarbeit wir zuständig sind, zu stöbern. Ein Klick genügt:
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