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23.01.2023, 18:00 Uhr - 20:00 Uhr

Live-Übertragung der Obermayer-Awards 2023 aus dem Berliner Abgeordnetenhaus

Live-Übertragung aus dem Berliner Abgeordnetenhaus in deutscher und englischer Sprache

Wir laden Sie herzlich ein die Live-Übertragung der Obermayer Awards im Berliner Abgeordnetenhaus zu verfolgen. Die bewegende Zeremonie ehrt Menschen und Organisationen in Deutschland, die sich selbstlos dafür eingesetzt haben, das Bewusstsein für die jüdische Geschichte und Kultur in ihren eigenen Gemeinden zu schärfen und die Zunahme von Hass, Vorurteilen und Antisemitismus zu bekämpfen. Die Verleihung der Obermayer-Preise ist die zentrale feierliche Veranstaltung des Berliner Abgeordnetenhauses zum Internationalen Holocaust-Gedenktag.

Zum Livestream geht es hier entlang.

Die diesjährigen Obermayer Awards-Preisträger*innen sind:

Jörg Friedrich
Der heutige Lehrer und ehemalige Bankbetriebswirt hat einen innovativen Ansatz entwickelt, um Jugendlichen die jüdische Lokalgeschichte und die von Vorurteilen ausgehenden Gefahren zu vermitteln. Unter dem Titel „Multimediale und inklusive Erinnerungsarbeit – Jüdisches Leben in der Gemeinde Nohfelden“ im Landkreis St. Wendel hat er verschiedene Projekte auf den Weg gebracht, darunter eine Wanderausstellung zur jüdischen Geschichte, eine Website, zwei Filme, eine App zu den „Wegen der Erinnerung“, einen Erinnerungspfad mit Gedenktafeln, Wandertage zur jüdischen Geschichte und Kultur sowie Unterrichtsmaterialien mit Komponenten in Brailleschrift oder Audiobeiträge für lernbehinderte Menschen.

Stefan Schirmer und FC Ente Bagdad 
Stefan Schirmer ist beim FC Ente Bagdad zuständig für die Themen Erinnerungskultur und Antidiskriminierungsprojekte. Der Amateur-Fußballverein bringt über den Sport Spieler*innen aus verschiedenen Ländern zusammen und wirkt so Vorurteilen entgegen. Schirmer organisiert die Mainzer Erinnerungswochen des Vereins im Januar, die sich schwerpunktmäßig sowohl mit der Vermittlung der NS-Geschichte als auch der Bekämpfung von Antisemitismus in der heutigen Zeit befassen. Darüber hinaus hat er Programme zur Aufnahme und Unterstützung junger Geflüchteter aus Ländern wie Syrien, Afghanistan und der Ukraine initiiert, denen unter anderem ein niedrigschwelliger Zugang zum Fußball geboten wird. In den letzten Jahren hat der Verein seine Bildungsarbeit auch auf die Bereiche Diskriminierung von Sinti und Roma, LGBTQ-Personen und Menschen mit Behinderungen ausgeweitet.

Rudolf und Marlies Walter
Das Paar engagiert sich seit mehr als 30 Jahren federführend in der Erinnerungsarbeit in Bad Kissingen, um die Bedeutung der jüdischen Gemeinde für die Stadt aufzuzeigen und die NS-Geschichte der Region ans Licht zu bringen. Am Anfang stand 1988 die Konzeption und Umsetzung einer bahnbrechenden Ausstellung zur jüdischen Geschichte zusammen mit Schüler*innen des Bad Kissinger Gymnasiums, die heute als Dauerausstellung fest in der Stadt verankert ist. Sie organisierten nach der Schändung des jüdischen Friedhofs eine Protestdemonstration, setzten sich maßgeblich für die Umbenennung des Gymnasiums nach einem ehemaligen jüdischen Schüler, dem Holocaust-Überlebenden und Nobelpreisträger Jack Steinberger ein, schufen ein Online-Gedenkbuch mit Biographien ehemaliger jüdischer Bürger*innen und beteiligten sich aktiv an zahlreichen Erinnerungsprojekten.

Roswitha Weber
Die ehemalige Grundschullehrerin hat Pionierarbeit zur Vermittlung des Holocaust an Grundschulen (vorwiegend in der Altersgruppe der 6- bis 10-Jährigen) geleistet. Ein Schwerpunkt ist dabei ihre Arbeit zu und mit der Holocaust-Überlebenden Inge Auerbacher, die aus dem nahegelegenen Kippenheim stammt und heute in den USA lebt. Roswitha Weber hat eine Reihe von niedrigschwelligen Unterrichtsmaterialien zu den Lebenserfahrungen von Inge Auerbacher erstellt und den „Inge-Auerbacher-Tag“ initiiert, der inzwischen seit 2006 regelmäßig an ihrer ehemaligen Schule begangen wird. Darüber hinaus hat sie das Thema in den Austausch mit anderen Lehrenden eingebracht und Begegnungen zwischen Kindern bzw. der Stadtbevölkerung und noch lebenden Zeitzeugen der NS-Verbrechen organisiert.

Marion Welsch
Das Werk der Autorin und pensionierten Lehrerin umfasst unter anderem die Bücher „Eine Waschmaschine in Haifa“ (eine Chronik der Geschichte einer jüdischen Familie mit Wurzeln in der Heimatstadt ihrer Mutter) und „Sprich mit mir“ über ihre Suche nach der Wahrheit über die Nazivergangenheit ihrer Familie väterlicherseits. Marion Welsch hat das Fundament für die Erinnerungsarbeit an ihrem Wohnort gelegt – trotz mancher Vorbehalte und Unbehagen in der Bevölkerung – und war federführend an den Recherchen zu den Stolpersteinen und deren Verlegung vor den Häusern ehemaliger jüdischer Nachbarn in Kleinmachnow beteiligt. Als Leiterin der Begegnungsstätte Schloss Gollwitz hat sie heilsame Beziehungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen hergestellt, unter anderem mit Holocaust-Überlebenden aus Israel und Deutschland und ihren Nachfahren.

Zweitzeugen e.V.
Der Zweitzeugen e.V. lässt junge Menschen anhand der Lebensgeschichten von Holocaust-Überlebenden zu „zweiten Zeugen“ werden. Bis heute hat der Verein mit 37 Überlebenden zusammengearbeitet, ihre Lebensgeschichten in großer Detailtiefe recherchiert und diese öffentlich zugänglich gemacht: über vielfältige Workshops sowie Videos, Wanderausstellungen, Zeitschriftenartikel, TV-Beiträge und auf verschiedenen Plattformen. Es wurden pädagogische Konzepte entwickelt, um den Kindern und Jugendlichen Empathie und einen emotionalen Zugang zu den Überlebenden zu vermitteln und sie gleichzeitig für Diskriminierung im heutigen Deutschland zu sensibilisieren. Die Herangehensweise des Vereins, der mit Kindern ab dem Alter von 10 Jahren arbeitet, wurde bereits von anderen Schulen in Nordrhein-Westfalen und deutschlandweit übernommen.

Details

Datum: 23.01.2023
Zeit:
18:00 Uhr - 20:00 Uhr
Kategorie:

Veranstalter

Obermayer Awards 2023
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