Verleihung des Uwe-Johnson-Preises an Iris Wolff
Heute erhält Iris Wolff den mit 20.000 Euro dotierten Uwe-Johnson-Preis 2024 für ihren Roman »Lichtungen«. Im Rahmen der Uwe Johnson-Tage findet die feierliche Preisverleihung um 18 Uhr in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin statt. Die Laudatio wird der Autor und Literaturkritiker Rainer Moritz halten.
Iris Wolffs Roman, erschienen im Frühjahr 2024 bei Klett Cotta, wird von der Jury als Spurensuche gewürdigt, der es wie bei Uwe Johnson darum geht, »erzählend ›eine Wirklichkeit, die vergangen ist, wiederherzustellen‹. Dabei wird offenbar, auf welche Weise die Zeitläufte in das Leben des einzelnen eingreifen und es zu Brüchen in der Biographie gekommen ist.« Abschließend heißt es: »Wie Uwe Johnson verweigert sie sich der Mitlieferung einer Moral.« Die Auszeichnung wird seit 1994 vergeben, ab 2005 im Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis. 2022 erhielt Jenny Erpenbeck den Uwe-Johnson-Preis für ihren Roman »Kairos«. Zum dreißigjährigen Jubiläum ist ein Band mit den Laudationes, Dankesreden, Gesprächen und Erinnerungen mit dem Titel »Jenseits der ›einfachen Wahrheiten‹ – Der Uwe-Johnson-Preis 2014-2024« (Berlin: OKAPI Verlag 2024) erschienen.
Der Jury gehören an: Gundula Engelhard (Geschäftsführerin der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft), Carsten Gansel (Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Gießen; Sprecher der Jury), Cornelia Geißler (Literaturredakteurin der Berliner Zeitung), Michael Hametner (ehemals leitender Literaturredakteur und Moderator bei MDR FIGARO) und René Strien (ehemaliger Verleger des Aufbau Verlages und Geschäftsführer des OKAPI Verlages Berlin).
Der Uwe-Johnson-Preis wurde 1994 erstmals verliehen, zu den Preisträgern gehören unter anderen Walter Kempowski, Jürgen Becker, Norbert Gstrein, Joochen Laabs, Uwe Tellkamp, Christa Wolf, Christoph Hein, Lutz Seiler, Jan Koneffke und Irina Liebmann. Der mit 20.000 Euro dotierte Literaturpreis wird von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft e.V. gemeinsam mit dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg KdöR und GENTZ Rechtsanwälte und Notare im jährlichen Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis vergeben, der 2023 an Domenico Müllensiefen für »Aus unseren Feuern« (Kanon Verlag) ging.
2005 wurde der Uwe-Johnson-Förderpreis erstmals verliehen. Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger sind Arno Orzessek (2005), Emma Braslavsky (2007), Thomas Pletzinger (2009), Judith Zander (2011), Matthias Senkel (2013), Mirna Funk (2015), Shida Bazyar (2017), Kenah Cusanit (2019) und Benjamin Quaderer (2021).
Weitere Informationen und die gesamte Jurybegründung finden Sie unter www.uwe-johnson-preis.de.