translationale berlin vom 9. bis 12. November 2023
Die translationale berlin, das Festival für Literaturübersetzung, geht in diesem Jahr in die dritte Saison. Im Collegium Hungaricum Berlin werden an vier Tagen vom 9.-12. November 2023 Lesungen, Gespräche, Buchvorstellungen, Performances, Konzerte und ein Filmscreening stattfinden, begleitet von einer kleinen Ausstellung zu ausgewählten afrikanischen Sprachen. Mit über 90 Mitwirkenden feiert das Festival Vielsprachigkeit und die präzise wie überbordende Vorstellungskraft von Übersetzer:innen, ohne die die Begegnungen und der Austausch mit anderen Kulturen unmöglich wären.
»Literarische Übersetzungen sind die Voraussetzung dafür, dass wir kulturelle Vielfalt über die eigene Sprachgemeinschaft hinaus erfahren und uns anspruchsvoll miteinander verständigen können. Um diese künstlerisch und politisch wichtige Kunst öffentlich wahrnehmbarer zu machen, lädt das Festival Übersetzer:innen aus vier Kontinenten nach Berlin«, so Asmus Trautsch, Leiter der translationale berlin.
Afrikanischen Stimmen zu lauschen bildet das Hauptanliegen des diesjährigen Festivals mit Lesungen von Dichter:innen und ihrer Übersetzer:innen sowie Musikbeiträgen aus der Elfenbeinkünste, Kenia, Mali, Senegal, Sierra Leone, Südafrika und der afrikanischen Diaspora Großbritanniens, Brasiliens und Deutschlands. Auf dem Programm stehen außergewöhnliche Veranstaltungen wie die Festival-Rede der afrobrasilianischen Übersetzerin Jess Oliveira und ein Gespräch mit Ouma Katrina Esau, der letzten Muttersprachlerin und Übersetzerin der aussterbenden Khoisansprache N|uu. Den Abschluss wird eine szenische Lesung von Szenen des erstmals von Henning Bochert ins Deutsche übersetzten Stücks The Trial of Dedan Kimathi von Ngũgĩ wa Thiong’o und Micere Githae Mugo mit mehrsprachigen Schauspieler:innen bilden.
Neben dem Schwerpunkt präsentiert die translationale berlin 2023 ein vielfältiges Programm, das sich an werdende und erfahrene Übersetzer:innen ebenso wendet wie an ein breites, an Sprachen und Literaturen interessiertes Publikum. Die Themen umfassen unter anderen das Übersetzen von Kriegstexten aus der Ukraine, die Nutzung von Übersetzungs-KIs, die Sinnlichkeit und Körperlichkeit des Übersetzens, das Übersetzen von mehrsprachiger oder graphischer sowie die Bedeutung von Übersetzungen für die Entwicklung philosophischer und psychoanalytischer Theorien. Außerdem lädt die translationale berlin andere internationale Übersetzungs- und Literaturfestivals nach Berlin zu Austausch und Präsentation ein und bietet mehrere Workshops zum Übersetzen, u.a. aus afrikanischen Sprachen, für Jugendliche und für professionelle Übersetzer:innen an.
Die von der Weltlesebühne e.V. und TOLEDO getragene translationale berlin 2023 wird geleitet von Asmus Trautsch; Kurator:innen sind Henning Bochert, Wangui wa Goro, Aurélie Maurin und Dorota Stroińska.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.translationale-berlin.net/ und auf Instagram https://www.instagram.com/translationale_berlin/
Die translationale berlin 2023 wird gefördert durch Mittel der Kulturstiftung des Bundes und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin. Medienpartner der translationale berlin 2023 ist rbb Kultur.