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Berliner Verlagspreis 2023 geht an Edition Tiamat, InterKontinental Verlag und Lukas Verlag

Der Berliner Verlagspreis 2023 wurde am heutigen Sonntag im Rahmen eines feierlichen Festakts im Deutschen Theater Berlin verliehen. Mit dem Großen Berliner Verlagspreis, dotiert mit 35.000 Euro, prämierte die Jury die Edition Tiamat, die zwei mit jeweils 15.000 dotierten Berliner Verlagspreise gingen an den InterKontinental Verlag und den Lukas Verlag.
Ebenfalls nominiert für den Berliner Verlagspreis 2023 waren der Alexander Verlag Berlin, der eta Verlag und der Verlag Weltkiosk, sie erhielten jeweils eine Anerkennung in Höhe von 1.000 Euro.

»Berlin ist Deutschlands Verlags- und Buchmetropole. Mit etwa 10.000 herausgegebenen Neuerscheinungen im Jahr liegt Berlin noch vor München oder Frankfurt. 2.000 Unternehmen mit 8.500 Beschäftigten in der Buch- und Verlagsbranche erwirtschaften hier rund eine Milliarde Umsatz. Das sind zwölf Prozent der Umsätze in ganz Deutschland. Allerdings sind der Buchmarkt und das Verlagswesen sehr viel mehr als ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor. Gerade in Zeiten, die von Krisen und Fake-News gekennzeichnet sind, kommt der Literatur und den Medien die besondere Rolle zu, verlässlich gut recherchierte und unabhängige Informationen bereitzustellen. Die diesjährige Shortlist für den Berliner Verlagspreis zeigt beeindruckende, auch gesellschaftlich wichtige Werke und die große Bandbreite der Berliner Verlage«, so Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, in ihrem Grußwort.
Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, betont: »Unabhängige Verlage sind nicht nur eine besonders schöne Errungenschaft des Verlagswesens, die man sich gönnen kann. Nein – sie haben eine wichtige Funktion, sie sind Orte an denen Geschichte und Demokratie gemacht – und letztlich ‚geschrieben‘ wird.«

Der diesjährigen Jury gehörten an: Nina Bußmann (Autorin), Julia Dürr (Designerin / Illustratorin), Gerrit Schoof (Buchhandlung Der Zauberberg), Gesa Ufer (freie Autorin und Hörfunkjournalistin), Johann Ulrich (avant-verlag) und Julia Weis (Stadtbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg).

In ihrer Laudatio auf die Edition Tiamat gratulierte Jurymitglied Gesa Ufer dem Verleger Klaus Bittermann und hob hervor: »Der Spaß am Subversiven, an der Provokation und dem konstruktiven Spott gehören fest zum Verlagsprogramm, genauso wie profunde Auseinandersetzungen mit erstarkendem Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus, wie er gerade in diesen Tagen wieder traurige Aktualität erfährt. Es sind Verlage wie die Edition Tiamat die die literarische Landschaft Berlins vielfältig und kostbar machen. Und Verleger wie Klaus Bittermann, die mutige Entscheidungen treffen, die Grenzen verschieben, unbequeme Fragen stellen und die uns immer wieder aufs Neue überraschen und herausfordern.«

Der mit insgesamt 68.000 Euro dotierte Berliner Verlagspreis wird seit 2018 von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie für Wirtschaft, Energie und Betriebe gemeinsam vergeben. Das Projektmanagement liegt beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. Für den Preis konnten sich vom 12. Mai bis zum 7. Juli 2023 alle Verlage mit einem Jahresumsatz von bis zu zwei Millionen Euro und einem Berliner Firmensitz bewerben. Von der Vergabe ausgeschlossen sind Verlage, die sich mehrheitlich im Besitz einer größeren Verlagsgruppe befinden – sofern diese mehr als zwei Millionen Euro Gesamtumsatz erwirtschaftet. 2022 wurden der avant-verlag, der Verlag Ciconia Ciconia und der Elfenbein Verlag ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Berliner Verlagspreis finden Sie unter berlinerverlagspreis.de.

Foto: © Schirin Moaiyeri